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Fugu
Fugu ist nahe seinem eigentlichen Element - und steht dabei Kopf!
Am Strand zieht er Kinder wie magisch an. Erst etwas misstrauisch, aber dann lassen sie sich vom drehenden Fugu auch überrollen.
Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis der Plan umgesetzt werden konnte. Irgendwann hatte ich aufgehört, die Stunden zu zählen. Auch die Anzahl der Schirme kann ich nicht angeben. Als Übersicht diente mir dieses kleine Papiermodell - die fertigen Flächen wie auf dem Modell beschriftet mit A,B,C... und 1,2,3...
Insgesamt wurden es ca. 340 Streifen - nach erforderlicher Länge sortiert, 2 Applikationen, 3D-Augen, 4 kleine Flossen und etliche Stachel.
Auf der "Hauswiese" kam es zu einem Superbild. Der Fotograf R. von Kroge war auf einem Sonntagsausflug und hatte seine Kamera dabei :-))
Weitere Bilder von Fugu unterwegs werden
hier von Zeit zu Zeit eingetragen.
An dieser Stelle möchte ich mich neben den im folgenden Text Genannten auch bei allen Freunden, Verwandten und Nachbarn (die uns z.T. die Schirme vor die Haustür gelegt hatten) bedanken, die mit gesammelten Schirmen und Ratschlägen für das Gelingen dieses Projektes geholfen haben. Ein besonderer Dank geht an die beiden Verkäuferinnen in einem Souvenirladen im Fürstentum Lichtenstein, die mir einen defekten Schirm für ein neues Projekt überlassen haben.
Und so fing das Ganze an:
Sommer 2014
Im Sommer 2014 hatte mein Drachenfreund Norbert die Idee, einen Kugelfisch aus Regenschirmstoff zu nähen. Wir hatten noch eine Menge Reste von anderen Projekten übrig, und somit war die Materialfrage geklärt. Unsere Fische werden ein unterschiedliches Aussehen erhalten, beide werden aber nach Art eines Fußballs zusammengenäht. Nicht, wie schon einige, aus kompletten Schirmflächen sondern aus Streifen. Mathematisch gesehen ist es ein Ikosaederstumpf.
Wikipedia-Seite
Berechnung
September 2014
Die Streifenbreite ist festgelegt: zugeschnitten 11,5 cm - fertig 10,5 cm -, 11 Streifen ergeben ein Sechseck. Die Kantenlänge beträgt dann 66,7 cm. Auf einer großen Pappe habe ich mit Umkreis und Winkel eine 1:1 Schablone für das Fünf- und Sechseck aufgezeichnet.
Der
Geometrierechner hilft bei der Berechnung: Wie groß muss alles werden, wenn ich eine bestimmte Kantenlänge/Kugelumfang haben will. Mit der Schablone kannte ich auch die einzelnen Streifenlängen. Für 20 Hexagons und 12 Pentagons kamen eine ganze Menge zusammen :-(
Nun galt es, die Streifen zu nähen. Mit den Schirmsegmenten habe ich die erforderliche Länge zusammengestellt, als Parallelogramm zusammengenäht und dann als Streifen wieder getrennt.
Oktober 2014
In Iba konnte ich den Kugelfisch von Thomas mit seinen 3-D-Augen bewundern. Für meinen Fisch habe ich die dreidimensionalen Augen mit einer EXCEL-Tabelle von Eckart Mueller nach der Methode "Apfelsinenspaltenverfahren - Abwicklung einer Kugeloberfläche" berechnet.
November 2014
Mit meiner neuen Pfaff select 3.2 geht das Nähen der Flächen gut voran. Der Plan, aus 11 Streifen ein Sechseck zu Nähen, ist nicht aufgegangen. Die Dehnung und eine größere Kappnaht machen es erforderlich, den letzten Streifen nicht zugeschnitten (mit Zugabe) zu vernähen. Für das Ausschneiden hat Norbert Schablonen anfertigen lassen. Das macht das Schneiden in der Garage recht einfach.
Dezember 2014
Je ein Pentagon wird als Lufteinlass bzw. Auslass aus einem Schirm mit besonderem Muster genäht.
Die Betreiber des Fischhus Störtebeker bieten mir an, beim nächsten Sturm Regenschirme für mich zu sammeln, die dann wieder in der Straße rumliegen werden. Ende Dezember erhalte ich die Mail: Tüte voll Regenschirme! Das Ergebnis sind 12 Schirme.
Januar 2015
Die ersten Flächen werden zusammengenäht.
Beim Planen der Flossen hilft mir Bernhard. Für die Seitenflossen nähe ich zuerst ein Muster und entscheide mich für die "Airbag"-Flosse, d.h. ohne innere Abspannung.
Bei einem Treffen im Störtebeker erwartet mich wieder eine Mülltüte: 10,5 kg aufgesammelte Regenschirme - das Ergebnis von einer Woche Sturm in Stade.
Ich habe sie noch nicht durchgezählt. :-) Es waren 24 Schirme.
Februar 2015
Die Kugel mit den Seiten- und Rückenflossen ist fertig. Jetzt ist noch die Schwanzflosse dran. Von den KBS in Stade habe ich nach den letzten Sturm- und Regentagen wieder einen Schwung gesammelter, defekter Regenschirme bekommen.
Fugu ist kurz vor der Fertigstellung. Die beiden Schwanzflossenhälften müssen nur noch mit einem 5 cm-Streifen (mit Reißverschluss) zusammengenäht werden und dann ist die sogenannte "Hochzeit" dran - das Zusammenfügen von Kugel und Schwanzflosse. Auf der rechten Schwanzflossenseite ist ein Bild von einem Claude Monet-Schirm: "Frau mit Sonnenschirm", auf der linken ist Rainman - als Hinweis auf das verwendete Material. Das Motiv war leider etwas größer als ein Schirmsegment und musste daher aus einem ganzen und zwei halben Segmenten zusammengesetzt werden.
Wenn die Waageleinen dran sind und ausreichend Wind vorhanden ist, geht es auf die "Hauswiese".
Das letzte Teil ist vernäht. In Richtung Schwanzflosse kann man die Sechsecke und Fünfecke erkennen. Die "Hauswiese" musste für das passende Foto allerdings dem Elbestrand weichen.