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Nach 60 Jahren Berufsschifffahrt hatte die "Wilhelmine" – zuletzt als "Passat" – 1976 ausgedient.
Zwischen 1982 und 1985 wurde sie als "Wilhelmine von Stade" unter der Leitung von Joachim Fielitz von Schülerinnen und Schülern einer Arbeitsgemeinschaft der Hauptschule am Hohenwedel in Zusammenarbeit mit Fachfirmen (Maschinenbaubetriebe, Segelmacherei, etc.) wieder flott gemacht.
Seitdem segelt sie mit Schülern und Ehemaligen der AG in Deutschland, Daenemark, Schweden und Holland. Darueber hinaus nimmt das Schiff an Segelschiffstreffen und Regatten teil. Die "Wilhelmine" segelte in den ersten 15 Jahren fast 18.000sm, bei ca. 25 Fahrten pro Jahr. Inzwischen sind es über 25.000sm. Heute werden mit dem Schiff auch viele Gästefahrten auf der Elbe durchgeführt.
Die AG-Schüler/innen lernen Seemannschaft, Navigation, Segeln, den täglichen Bordbetrieb und vor allem Kameradschaft und Teamgeist kennen.
Der Elbewer war ein so genanntes Flachbodenschiff, der z.B. bei Hochwasser vor die Deiche oder aufs Inselwatt fahren konnte und dann trocken fiel, um gelöscht oder beladen zu werden. Beim nächsten Hochwasser segelte er wieder weg. Die Seitenschwerter waren wie auch bei den friesischen Tjalken und Bottern ein besonderes Merkmal der Ewer.
Sie konnten nahezu alle Orte hinter den Elbdeichen erreichen und versorgten auch Hamburg nach dem großen Brand 1842. Viele Häuser in Hamburg wurden mit Ziegeln aus Kehdingen gebaut, die Ewer transportiert hatten.
2006 wurde die "Wilhelmine" von der Stadt Stade dem Gemeinnützigen Verein zur Pflege alter Seemannschaft "Wilhelmine von Stade" e.V. übereignet. Um die erforderlichen Gelder für Fahrten und Unterhalt (Gebühren, Versicherung, Werftaufenthalt, Sicherheit, Reparaturen etc.) zusammen zu bekommen, werden neben Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und einer finanzieller Unterstützung der Stadt Stade von April bis Oktober über die Tourismus-GmbH Gästefahrten auf der Elbe angeboten.
Die durch die angebotenen Fahrten eingenommenen Beträge reichen neben kleineren Spenden für den normalen Jahresetat. Größere Unternehmen, wie die geplante Reise nach Nowgorod, sind davon jedoch nicht zu bestreiten.